Glossar A
Lichttechnik verstehen leicht gemacht: Unser Glossar liefert fundiertes Wissen für Fachleute, Planer und Interessierte.
Abschirmwinkel
Der Abschirmwinkel beschreibt den Winkel zwischen der Horizontalen und der Linie zur Lichtquelle, unter dem das Licht nicht mehr direkt sichtbar ist. Er bestimmt, wie gut eine Leuchte vor direkter Blendung schützt.
Ein großer Abschirmwinkel (z. B. > 30°) sorgt für höheren Sehkomfort, da das Leuchtmittel aus typischen Blickwinkeln nicht direkt eingesehen werden kann. Der Abschirmwinkel ist besonders relevant bei Downlights, Strahlern und Arbeitsplatzleuchten und spielt eine wichtige Rolle bei der Blendungsbewertung (z. B. UGR).
Abstrahlcharakteristik-Modul
Technischer Begriff für Bauteile, die die Richtung und Verteilung des Lichtstroms beeinflussen. In vielen Fällen übernimmt der Diffusor diese Funktion.
Abstrahlwinkel
Siehe: Ausstrahlungswinkel
Adaptation (Adaption)
Adaptation bezeichnet die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Auges an unterschiedliche Helligkeiten. Sie ermöglicht es, bei sehr dunklen ebenso wie bei sehr hellen Lichtverhältnissen sehen zu können.
Man unterscheidet zwischen Helladaptation (Anpassung an zunehmende Helligkeit) und Dunkeladaptation (Anpassung an abnehmende Helligkeit). Diese Prozesse dauern je nach Lichtveränderung Sekunden bis Minuten und beeinflussen Sehleistung, Kontrastwahrnehmung und Reaktionszeiten.
In der Lichtplanung wird Adaptation berücksichtigt, etwa bei Übergangsbereichen (z. B. Ein- und Ausfahrten von Parkhäusern, Tunnel) oder zur Blendungsvermeidung.
Adapter
Verbindungsstück zwischen Leuchte und Stromschiene – ermöglicht mechanische Befestigung und elektrische Verbindung.
Adrenalin
Adrenalin ist ein Hormon und Neurotransmitter, das im Körper in Stress- oder Alarmsituationen ausgeschüttet wird. Es wird hauptsächlich im Nebennierenmark gebildet und steigert kurzfristig Herzfrequenz, Blutdruck, Aufmerksamkeit und körperliche Leistungsbereitschaft – bekannt als „Fight-or-Flight“-Reaktion.
Licht – insbesondere helles, blauhaltiges Licht – kann die Ausschüttung von Adrenalin indirekt beeinflussen, indem es den Wachzustand fördert und die Melatoninproduktion hemmt. In der Lichtplanung wird dies z. B. in Büros, Schulen oder Kontrollräumen genutzt, um Aufmerksamkeit und Aktivität zu unterstützen.
Ähnlichste Farbtemperatur (CCT – Correlated Color Temperature)
Die ähnlichste Farbtemperatur beschreibt die Farbeindruck einer Lichtquelle in Kelvin (K), indem sie mit der Farbe eines idealen Schwarzen Strahlers (Planckscher Strahler) verglichen wird. Sie gibt an, wie „warm“ (gelblich) oder „kalt“ (bläulich) das Licht erscheint – unabhängig vom tatsächlichen Spektrum der Lichtquelle.
Typische Werte sind etwa 2.700 K für warmweißes, 4.000 K für neutralweißes und 6.500 K für tageslichtweißes Licht. Die CCT ist ein zentraler Parameter in der Lichtplanung, beeinflusst die Raumwirkung, das Wohlbefinden und die Anwendungstauglichkeit einer Leuchte.
Aktionsspektrum
Das Aktionsspektrum beschreibt, wie stark Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen eine bestimmte biologische oder chemische Wirkung auslöst. Es zeigt, welcher Teil des Lichtspektrums für eine bestimmte Reaktion besonders wirksam ist – etwa bei der Melatoninunterdrückung, Fotosynthese oder UV-bedingten Hautreaktionen.
In der Lichttechnik ist das Aktionsspektrum relevant für die biologischen Lichtwirkungen, z. B. im Rahmen von Human Centric Lighting oder bei der Bewertung der photobiologischen Sicherheit nach Normen wie EN 62471. Besonders blaues Licht (etwa 460–490 nm) zeigt eine hohe Wirkung auf den menschlichen Biorhythmus.
Akzentbeleuchtung
Eine gezielte Beleuchtungsart, die dazu dient, bestimmte Bereiche, Objekte oder architektonische Elemente hervorzuheben. Sie lenkt den Blick, schafft Tiefe und unterstützt die Raumwirkung – zum Beispiel durch Spots, Strahler, Mini-Spots oder Lichtleisten.
Typische Anwendungen sind:
- Beleuchtung von Produkten im Einzelhandel
- Inszenierung von Kunstwerken, Wandstrukturen oder Nischen
- Setzen von Lichtakzenten in Wohnräumen, Ausstellungen oder Schaufenstern
Akzentbeleuchtung wird häufig mit indirekter oder Grundbeleuchtung kombiniert und trägt maßgeblich zur Lichtstimmung, Dramaturgie und Wahrnehmung von Räumen bei.
Allgemeinbeleuchtung
Die Grundbeleuchtung eines Raums, die für eine gleichmäßige, flächige Ausleuchtung sorgt. Sie schafft die notwendige Helligkeit für Orientierung und alltägliche Tätigkeiten.
Typische Leuchten für die Allgemeinbeleuchtung sind Deckenleuchten, Pendelleuchten oder Einbauleuchten. Häufig wird sie mit Akzent- oder Zonenlicht kombiniert.
Ambilight
Kurz für „Ambient Lighting“ – bezeichnet eine Lichttechnik, bei der sich das Licht über die Ränder eines Objekts hinaus ausbreitet, meist als sanfter Schein an der Wand oder im Raum. Ursprünglich von TV-Geräten bekannt, wird Ambilight auch in der POS-Beleuchtung genutzt, um emotionale Atmosphäre zu schaffen, Produkte zu umrahmen oder Markenbereiche visuell hervorzuheben.
Anbauleuchte
Leuchte, die direkt an Decke oder Wand montiert wird – ohne in die Oberfläche einzulassen. Ideal bei festen Decken oder nachträglichen Installationen. Bietet klare Lichtführung bei einfacher Montage.
App-gesteuerte Systeme
Beleuchtungslösungen, die per Smartphone oder Tablet konfiguriert und gesteuert werden können.
Arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung
Gezielte Beleuchtung von Arbeitsflächen, die zusätzlich zur Allgemeinbeleuchtung eingesetzt wird. Sie stellt sicher, dass im jeweiligen Bereich ausreichend Helligkeit und gute Sichtverhältnisse herrschen – etwa an Schreibtischen, Werkbänken oder Kassenplätzen.
Arbeitsplatzleuchten
Leuchten, die speziell zur Beleuchtung von individuellen Arbeitsplätzen entwickelt wurden – z. B. in Büros, Werkstätten oder an Verkaufstheken. Sie sorgen für gezieltes, blendfreies Licht mit hoher Lichtqualität, häufig ergänzt durch Dimmbarkeit, Tageslichtsensoren oder Farbtemperaturregelung.
Typisch sind Tischleuchten, Gelenkarmleuchten oder montierbare Lichtleisten.
Typische Lösungen sind Schreibtischleuchten, Unterbauleuchten oder spezielle Arbeitsplatzstrahler.
Arbeitsstättenregeln (ASR)
Die Arbeitsstättenregeln (ASR) konkretisieren die Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) in Deutschland. Sie geben verbindliche technische und organisatorische Vorgaben zur Gestaltung sicherer und gesundheitsgerechter Arbeitsplätze – darunter auch zur Beleuchtung.
Für die Lichtplanung ist insbesondere die ASR A3.4 „Beleuchtung“ relevant. Sie legt Anforderungen an Beleuchtungsstärken, Tageslichtnutzung, Blendungsbegrenzung und Sicherheitsbeleuchtung fest. Die ASR dienen Planern, Arbeitgebern und Fachkräften für Arbeitssicherheit als praxisnahe Orientierung bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben.
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
Die Arbeitsstättenverordnung ist eine deutsche Rechtsverordnung, die grundlegende Anforderungen an die Sicherheit und Gesundheitsschutz in Arbeitsstätten festlegt. Sie gilt für alle Arbeitsräume, Verkehrswege, Sozialräume sowie Außen- und Nebenbereiche von Betrieben.
Im Bereich der Beleuchtung fordert die ArbStättV unter anderem ausreichendes Tageslicht, eine angemessene künstliche Beleuchtung und Maßnahmen gegen Blendung oder Flimmern. Die genauen technischen Anforderungen werden durch die Arbeitsstättenregeln (ASR) – insbesondere ASR A3.4 „Beleuchtung“ – konkretisiert.
Ziel ist es, menschenwürdige, ergonomische und sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
Atmosphäre schaffen
Licht als Mittel zur Erzeugung einer bestimmten Stimmung oder Markenwelt.
Auf den Bereich der Sehaufgabe bezogene Beleuchtung
Diese Form der Beleuchtung ist gezielt auf Arbeits- oder Tätigkeitsbereiche ausgerichtet, in denen visuelle Aufgaben erfüllt werden – etwa Lesen, Schreiben, Montieren oder Kontrollieren. Sie ergänzt die Allgemeinbeleuchtung und sorgt für ausreichende Helligkeit, gute Kontraste und Sehkomfort genau dort, wo es nötig ist.
Typisch ist der Einsatz von gerichtetem Licht, z. B. durch Arbeitsplatzleuchten, Strahler oder Unterbauleuchten. In der Lichtplanung orientiert sich diese Beleuchtung an den Anforderungen der jeweiligen Sehaufgabe, etwa gemäß DIN EN 12464-1.
Auf den Raumbereich bezogene Beleuchtung
Diese Beleuchtungsart dient der gleichmäßigen Ausleuchtung eines gesamten Raumbereichs, unabhängig von konkreten Sehaufgaben. Sie schafft eine Grundhelligkeit, die Orientierung ermöglicht und den visuellen Komfort im Raum unterstützt.
Sie wird in der Regel durch Decken- oder Wandleuchten, Einbau- oder Aufbauleuchten realisiert und bildet die Basis für weitere Beleuchtungsebenen wie arbeitsbereichsbezogene oder akzentuierte Beleuchtung. In der Lichtplanung dient sie zur Einhaltung der Mindestbeleuchtungsstärken gemäß Arbeitsstättenrichtlinien oder DIN-Normen.
Auf den Tätigkeitsbereich bezogene Beleuchtung
Diese Beleuchtungsform richtet sich gezielt auf den konkreten Bereich einer visuellen Tätigkeit – z. B. an einem Arbeitsplatz, in einer Werkbankzone oder an einer Kasse. Sie sorgt für eine ausreichende und normgerechte Beleuchtungsstärke, gute Kontraste und Sehkomfort dort, wo präzises Sehen erforderlich ist.
Typisch sind direkt strahlende Leuchten, wie z. B. Tischleuchten, Gelenkarmleuchten oder speziell ausgerichtete Downlights. Die Anforderungen an diese Beleuchtung orientieren sich an der Art der Sehaufgabe sowie an den Vorgaben aus Normen wie DIN EN 12464-1 oder der ASR A3.4.
Aufbauleuchte
Oberhalb der Decke oder Wand montierte Leuchte mit sichtbarem Gehäuse. Wird häufig verwendet, wenn keine Einbauoption möglich ist – etwa bei Betondecken oder im Retail-Umfeld mit Sichtinstallationen.
Aufmerksamkeit / Fokussierung
Licht lenkt gezielt den Blick des Kunden auf bestimmte Bereiche oder Produkte.
Aufständerung
Aufständerung bezeichnet die erhöhte Montage von Leuchten oder Lichtsystemen auf einer konstruktiven Vorrichtung, um eine bestimmte Lichthöhe oder Ausrichtung zu erreichen. Sie wird z. B. eingesetzt, wenn Leuchten nicht direkt an Wände, Decken oder Böden montiert werden können oder eine besondere Lichtwirkung, Ausleuchtung oder Schutzfunktion erforderlich ist.
Typische Anwendungen sind freistehende Vitrinenleuchten, Mastleuchten, Erhöhungen für Fassaden- oder Dachbeleuchtung, Sockelleuchten auf Fundamenten oder Lichtanlagen auf Technikebenen. Die Aufständerung kann statisch, funktional oder gestalterisch motiviert sein.
Sie trägt zur optimalen Lichtverteilung, besseren Sichtbarkeit und technischen Umsetzbarkeit von Beleuchtungsanlagen bei.
Ausstrahlungswinkel
Der Ausstrahlungswinkel (auch Abstrahlwinkel) beschreibt den Winkel, in dem das Licht einer Leuchte abgestrahlt wird – gemessen zwischen den Punkten, an denen die Lichtstärke auf 50 % des Maximalwerts fällt. Ein kleiner Ausstrahlungswinkel (z. B. 15°) erzeugt einen gebündelten Lichtkegel für Spot- oder Akzentbeleuchtung, während ein großer Winkel (z. B. 90° oder mehr) eine breite, flächige Ausleuchtung ermöglicht. Der Ausstrahlungswinkel ist entscheidend für die Lichtwirkung und die Auswahl passender Leuchten je nach Anwendung.
AVV/EnEff
Die AVV/EnEff (Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur energetischen Sanierung von Bundesliegenschaften / Energieeffizienz) ist eine Verwaltungsvorschrift des Bundes, die Anforderungen an die energieeffiziente Planung, den Bau und die Sanierung von Bundesgebäuden regelt. Ziel ist es, die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Bundesliegenschaften deutlich zu verbessern.
Sie definiert energetische Standards für Baukonstruktion, Anlagentechnik und auch Beleuchtungssysteme – z. B. in Bezug auf Lichtausbeute, automatisierte Steuerung oder die Nutzung von Tageslicht. Die AVV/EnEff orientiert sich an den Klimazielen der Bundesregierung und ist bei Bundesbauten verbindlich anzuwenden.
Ihr Erstkontakt, ob vor Ort oder bei DWD, legt die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der Prototyp wird mit echten Produkten aufgebaut und bei Ihnen oder bei uns präsentiert.
Herstellung der Einzelprodukte und Montage der Gesamtlösung für ein optimales Ergebnis, Einzelstücke oder in Serie für den weltweiten Einsatz.
Perfekte Beleuchtung, Maximaler Verkaufserfolg.
Perfekte Beleuchtung, Maximale Verkaufswirkung
Perfekte Beleuchtung, Maximale Verkaufswirkung
STEIGERNDE BELEUCHTUNG AM UND IM REGAL
Perfekte Beleuchtung, Maximale Verkaufswirkung